Geschichte

Auf dem Weg zum Bibelsonntag

Der Ökumenische Bibelsonntag wird jährlich gemeinsam in evangelischen, katholischen, orthodoxen und freikirchlichen Gemeinden gefeiert. Jeweils am letzten Sonntag im Januar steht die gemeinsame Beschäftigung mit der Bibel in den Gottesdiensten im Mittelpunkt.

Wichtige Schritte auf dem Weg zum Ökumenischen Bibelsonntag waren das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) mit seiner Erklärung zum Gebrauch der Heiligen Schrift sowie der Beitritt der römisch-katholischen Kirche (1974) und der griechisch-orthodoxen Kirche (1974) zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK).

Der Bibelsonntag startet in Baden-Württemberg

Auf Empfehlung der ACK in Baden-Württemberg wurde 1976 der erste gemeinsame Bibelsonntag im Südwesten gefeiert und eine Kollekte für die weltweite Verbreitung der Bibel gesammelt. Zusammen mit den beiden in Stuttgart ansässigen Bibelwerken, der Deutschen Bibelgesellschaft und dem Katholischen Bibelwerk, wurde die Idee für ganz Deutschland weiterentwickelt. Am 31. Januar 1982 war es dann soweit. Der Ökumenische Bibelsonntag wurde erstmals bundesweit gefeiert.

Wozu gibt es den Öku-menischen Bibelsonntag?

Von Anfang an gab es die Frage, ob ein ausdrücklicher Bibelsonntag nötig sei, wenn doch an jedem Sonntag die Bibel im Mittelpunkt stehen sollte. Der Bibelsonntag unterscheidet sich jedoch von den anderen Sonntagen dadurch, dass er die Bibel als das alle Christinnen und Christen verbindende Buch ins Bewusstsein rückt. Die Erfahrung zeigt, dass das gemeinsame Gespräch mit der Bibel oft dort am fruchtbarsten wird, wo Menschen verschiedener Konfessionen über die Heilige Schrift zusammenkommen.

II. Vatikanisches Konzil

Am 18. November 1965 wurde die Konstitution Dei Verbum (Gottes Wort) verabschiedet. In ihr wird erklärt, dass allen Gläubigen der Zugang zur Heiligen Schrift weit offen stehen soll. Damit setzt das Konzil einen Impuls für die Beschäftigung mit der Bibel im kirchlichen Leben.